Radikaler Change braucht starke Symbolik
Unternehmen sind zunehmend mit disruptiven Veränderungen und volatilen Märkten konfrontiert. Daher kommt es immer häufiger zu kritischen Situationen, in denen schnell viele Veränderungen umgesetzt werden müssen, um die Zukunftsfähigkeit zu sichern. Gefragt ist dann: Radikaler Change.
02.05.2024 von Fabian Würtz
Wenn Unternehmen mit dem Rücken zur Wand stehen, braucht es radikale Interventionen, da sonst Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, Abbau, Desinvestition, Schließung oder Verlagerung drohen. In solchen Change-Situationen ist viel Druck im Kessel: Erfolgsdruck, Kostendruck, Zeitdruck.
Es geht dann darum, Strukturen und Prozesse durch einen harten, schnellen Bruch grundlegend zu überdenken und radikal neu zu gestalten. In kurzer Zeit müssen messbare Erfolge erzielt werden. Hierin unterscheidet sich diese Form des Changes von evolutionären Transformationen oder Kulturwandel-Programmen, bei denen der Veränderungsprozess langfristig vorbereitet und durchlebt wird.
Strategie, Führung, Kommunikation
Für den dringlichen schnellen Erfolg der Umstrukturierung bedarf es klarer Strategien, einer starken, geschlossenen Führung und effektiver Kommunikation. Nicht nur in den operativen Handlungssträngen braucht es Beschleuniger, sondern auch in der kommunikativen Begleitung. Der gut geplante, strategische Einsatz von Symbolik kann so ein Katalysator sein.
Symbolik als Schlüssel
Während der Umstrukturierung muss ein hoher kommunikativer Druck aufrechterhalten werden. In der Changestory wird die „Sense of Urgency“, die Notwendigkeit des radikalen Changes, glasklar beschrieben sowie der Weg und vor allen Dingen die Ziele. Über Feedback-Schleifen in kurzen Zeitabständen erhalten die Betroffenen ein klares Bild über den Fortgang der Veränderungen. Soweit die rationale Ebene.
Die Inhalte und Botschaften müssen aber auch emotionale Saiten zum Klingen bringen. Verstärkende symbolische, kommunikative Elemente, symbolische Gesten und Handlungen können diese so wichtige Verbindung schaffen zwischen Rationalität und Emotionen. Das gelingt gleichermaßen über symbolische Orte, Worte oder Artefakte. Oder über Quick Wins der Umstrukturierung mit möglichst langer symbolischer Sichtbarkeit. Symbole können eine gemeinsame, zugängliche Sprache des Wandels schaffen.
Die Change-Verantwortlichen können die Symbolik beispielsweise auf ein oder zwei Unternehmenswerten aus dem Leitbild aufbauen. Wenn gerade jetzt das gemeinsame Leben dieser speziellen Werte entscheidend ist, um die Wende zu schaffen. Die Symbolik setzt hierbei gewissermaßen auf, auf etwas, was schon da ist. Man muss nicht immer Neues erfinden. Gleichwohl sollte man auch kritisch prüfen, mit welcher Symbolik aus der Vergangenheit man brechen möchte – und wie.
Symbole und symbolische Gesten
Mit großen, metaphorischen Bildern oder symbolisch aufgeladenen Narrativen können Unternehmen auch komplexe Konzepte verständlich erklären und die Mitarbeitenden dafür inspirieren. Sei es eine Brücke, um verschiedene Positionen miteinander zu verbinden. Oder die Metamorphose einer Raupe zum Schmetterling.
Symbolische Gesten und Aktionen sind ebenfalls wichtig, um Mitarbeitende in Zeiten schnellen Wandels zu mobilisieren. Ob es sich um das Abschaffen von Türen handelt, ein neuer Dresscode oder ein neues wöchentliches, sichtbares Ritual des CEO.
Es geht darum, alle Hebel zu ziehen, um die Mitarbeitenden schnell zur Mitwirkung zu motivieren und von den neuen Zielen des Unternehmens zu überzeugen.
Hier finden Sie unsere 10 Empfehlungen zu Symbolik in der Unternehmenskommunikation zum Download.